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24. Januar um 8:00 bis 17:00
Erstmals erinnert der Bundestag in diesem Jahr an die queeren Opfer des Nationalsozialismus. Über 100.000 Männer wurden wegen ihrer sexuellen Identität von den Nationalsozialisten verfolgt und polizeilich erfasst, 50.000 von ihnen wurden nach §175 verurteilt. Circa 10.000 wurden in Konzentrationslager deportiert, wo die mindestens die Hälfte von ihnen ermordet wurde. Homosexuelle Männer sollten umerzogen werden, etwa durch Zwangsbesuche in KZ-Bordellen, tausende wurden zwangskastriert. In unwürdigen Menschenversuchen versuchten die Nazis den Ursprung der sexuellen Identität zu ergründen und sie wurden für tödliche medizinische Experimente der Lagerärzte missbraucht. Schwule, die sich nicht anpassten und ihre sexuelle Orientierung unterdrückten, sollten in Konzentrationslager geschickt werden, um sie durch Arbeit umzuerziehen oder zu vernichten.
Auch aus Augsburg wurden homosexuelle Männer deportiert und umgebracht. An drei von ihnen erinnern heute Stolpersteine und Erinnerungsbänder in der Stadt. Ihnen wollen wir am 27. Januar gedenken. Dafür werden wir die jeweiligen Orte zeitgleich um 18:30 Uhr aufsuchen, dort an sie erinnern und ihrer gedenken. Sucht euch also einen Gedenkort aus. Anschließend wird von den einzelnen Orten zur zentralen Kundgebung ab 19:00 Uhr am Moritzplatz gegangen, wo ein erneutes Gedenken und Wortbeiträge geplant sind. Bringt hierfür gerne Kerzen und Blumen mit, die ihr dort niederlegen könnt.
Gedanken werden Worte und Worte werden Taten. Diese perfide Logik des Menschenhasses gilt auch heute noch. Es ist unser aller Aufgabe, uns an die Verbrechen der Nationalsozialisten zu erinnern, damit diese sich nie wieder wiederholen können. Menschenfeindliches Denken muss bekämpft werden – nicht nur am 27. Januar, sondern jeden Tag.
Gemeinsam mit CSD Augsburg und DGB Jugend Schwaben halten die @jusosaugsburg am Freitag um 19:00 Uhr eine Kundgebung zum Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus ab.