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Lesung: “Die Suchenden” mit Rodrigue Péguy Takou Ndi
17. Mai 2019 um 20:00 bis 23:00

Inspiriert durch eigene Erfahrungen thematisiert Romanautor und Dichter Rodrigue Péguy Takou Ndie in dem Roman “Die Suchenden” die traumatisierenden Auswirkungen von Neokolonialismus, europäischem Grenzregime, deutschem Asylsystem und alltäglichem Rassismus. Es ist bereits die zweite Veröffentlichung von Afrique Europe Interact (AEI) nach dem 2014 erschienen Titel “Mein Weg vom Kongo nach Europa. Zwischen Widerstand, Flucht und Exil” von Emmanuel Mbolela. Rodrigue Péguy Takou Ndie ist auch bei AEI aktiv.
Rodrigue Péguy Takou Ndie wurde im Dezember 1981 in Bafoussam / Kamerun geboren und verbrachte hier seine Kindheit und Jugend.
An der Universität Yaoundé studierte er Wirtschafts-wissenschaften, arbeitete dann aber als Autor und Schriftsteller. Aus politischen Gründen musste Péguy Takou Ndie im Jahr 2013 aus Kamerun fliehen. Mittlerweile lebt er in Deutschland, wo er sich u.a. bei dem Netzwerk Afrique-Europe-Interact engagiert.
In Frankreich sind bereits zwei Romane (»Les Retrouvailles« und »Le Fardeau de nos pères«) von Péguy Takou Ndie erschienen, außerdem ein Gedichtband (»Les complaintes de l’exilé«) und eine Sammlung von Liebesgedichten (»Les 90 Graines de l’Amour«).
Das Buch (mit einem Vorwort des taz-Journalisten Christian Jakob) erschien im Juni 2018 im Unrast-Verlag – mit folgendem Klappentext:
“Vor ihm Ungewissheit, hinter ihm Leiden, in ihm Verzweiflung. Ein Zurück gibt es für den Suchenden nicht, denn »wer als Verlierer zurückkehrt, legt sich eine Kreuzotter um den Hals«.
Aber er will auch nicht als ›Leidender‹ enden wie sein Onkel Djo Ngo’o: zerrieben zwischen den eigenen Idealen und einem Umfeld, das Idealisten nicht duldet.
Inspiriert durch eigene Erfahrungen stellt Péguy Takou Ndie in seinem dritten Roman existentielle Fragen:
Wie lassen sich Menschlichkeit und Hoffnung bewahren, wenn ›Überleben‹ bedeutet, nicht zurückblicken und mitfühlen zu dürfen – mit denen, die von Schleppern in der Wüste ausgesetzt verdursteten oder erschlagen wurden von marokkanischen Polizisten?
Wenn hinter jedem Hindernis ein weiterer Traum zerplatzt, hinter den messerscharfen Zäunen von Melilla immer nur weitere Zäune warten?
Wenn der einzige Freund und Ratgeber seit bald zwei Jahrzehnten in einem Lager irgendwo in Deutschland dahinvegetiert und auf seine Abschiebung wartet?
Die Suchenden« ist ein schonungsloser Roman. Schonungslos gegenüber zerstörten Herkunftsgesellschaften, brutalen Verhältnissen in Nordafrika und Europa, Profiteuren und Ignoranten – schonungslos aber auch gegen den Suchenden selbst.”
Die scharfe Analyse der traumatisierenden Auswirkungen von Neokolonialismus, europäischem Grenzregime, deutschem Asylsystem und alltäglichem Rassismus geht einher mit einer bildreichen Sprache, mit eindringlich dichten Beschreibungen und einem wunderbaren Sinn fürs Absurde.
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